Kein Mensch ist durch einen anderen zu ersetzen

Kein Mensch ist durch einen anderen zu ersetzen. Die Einmaligkeit wird in Verlustsituationen besonders bewusst.
Sterben, Trauer und Abschied gehören zur menschlichen Erfahrung. Es ist eine Hilfskonstruktion der menschlichen Psyche, wenn man an ein Wiedersehen im Himmel glaubt, um dem wahnsinnigen Schmerz auszuweichen.
Sein Lächeln hat den Tag verschönert. Er hinterlässt eine Lücke, die nie heilt. Er war mir genug. Etwas in mir ist mit ihm gestorben. Ich habe nicht überlebt.
Es gibt Phasen, da graut mir vor jedem neuen Tag und ich wollte tot sein, weil ich Angst habe, mein Leben lang mit diesen wühlenden, qualvollen Gedanken an seinen Tod zu verbringen.
Ich stehe neben mir, als hätte ich mich verdoppelt, als sei ich gar nicht mehr ich selber. Eine eisige Kälte kommt von innen heraus.
Ich habe im Leben sehr oft nur das Schwere gesehen. Jetzt da ich sterben möchte, sehe ich so eine Liebe die alles durchzieht. Durch diese Todessehnsucht erwacht ironischer Weise eine Art Liebe zum Leben.
Alles wird leichter immer leichter. Ich fühle mich zwar an wie verdoppelt und gleichzeitig halbiert (es ist ein unbeschreiblicher absurder Zustand), aber ich lebe in einer friedvollen Finsternis.
Es ist für mich ein Fluch und (k)ein Segen, ein langes Leben (vielleicht) noch vor mir zu haben, weil meine Gefühle mir sagen, dass ich einen wunderbaren Teil meines Lebens gegen meinen eigenen Willen bereits hinter mir habe.
Und nun ist das Leben mit diesem Schicksal zu schwer geworden, ist es vergleichbar mit einer Ballonfahrt. Man muss Ballast abwerfen, um weiterfahren zu können.
Wir können das Leid nicht aus der Welt schaffen, aber einander die Tränen trocknen.